13. April: Virtueller Osterspaziergang 2020 mit Siegfried Walter.
Virtueller Osterspaziergang 2020 mit Siegfried Walter.
Der Lärchensporn blüht wunderschön und die Bäume erlauben vor dem Laubaustritt die Beobachtung der sehr aktiven Vögel. Leider kann der traditionelle Osterspaziergang mit Siegfried Walter am Ostermontag dieses Jahr aber aufgrund des derzeitigen Versammlungsverbotes nicht stattfinden.
Wir schlagen allen interessierten Bernburgern vor, die traditionelle Runde selber zu laufen und besonders schöne Aspekte eventuell selber zu fotografieren. Die Runde beginnt bei Reimanns und geht dann am Ufer saaleaufwärts bis über den neuen Einlauf des Saalealtarms dann bis zur Aderstedter Strenge und als Rundweg dann wieder zurück zu Reimann.
Was fällt Ihnen dieses Jahr besonders auf? Wie ist die Ausschilderung? Finden Sie die zugesagten erneuerten Hinweise auf den Naturraum? In welchem Zustand erscheint der Wald in diesem Jahr nach den zwei extrem trockenen Jahren? Bitte senden Sie ihre Bilder und Kommentare an montags-forum@t-online.de . Zusammen mit Herrn Walter werden wir dann gleich nach Ostern unter dem blog montagsforum.org einen „Virtuellen Osterspaziergang Saaleaue bei Reimann 2020“ mit der Erörterung der aktuellen Fragen des Naturschutzes in diesem Teil der Saaleaue einstellen. Halten Sie bitte auch im Freien Abstand, bleiben Sie gesund!
Hier zunächst Galerie und Link zu den Bildern des Rundganges vom Ostermontag 2020
Link zu den vergleichenden Bildern zu Ostern 2019: http://montagsforum.blogsport.eu/2019/04/22/ostermontag-22-april-2019-spaziergang-mit-siegfried-walter/

Bilder von Siegfried Walter zum oben dokumentierten Rundgang zu Ostern 2020:
Bei den Blessrallen hat die Brutzeit begonnen. Sie sind jetzt auch als Brutvögel an der Strenge zu beobachten. Auch Graugänse brüten im Bereich der Strenge. Mit viel Glück kann man auch den Eisvogel beobachten. Auch er wurde als Brutvogel an der Strenge fotografiert. Der Buntspecht darf im Auwald nicht fehlen, denn er ist auch als Höhlenbauer für andere Höhlenbrüter unentbehrlich.Der Hohle Lerchensporn bildet in der Krautschicht des Waldes einen dichten Blütenteppich aus. Auch das Gelbe Windröschen ist Bestandteil des sogen. Frühjahrsaspektes. Die Singdrossel ist zum Ostersonntag in Schkopau aufgenommen. Sie ist aber auch in unserem Auwald und den dortigen Gartenanlagen Brutvogel.
Den Löwenzahn hatten wir als Kinder schon für die Kaninchen gesammelt. Wurde aber auch als Salat für uns zubereitet.

Aber zurück zum Spaziergang. Wir haben uns Zeit gelassen und vieles in Ruhe betrachtet wie zum Beispiel die Kleinspechte in den Baumwipfeln. Richtig überrascht waren wir dann, dem Osterhasen selbst zu begegnen. Er hat sich ein klein wenig neben dem Weg versteckt, stand ganz ruhig vor einem großen Baum. Auf den ersten Blick war er gar nicht gleich zu erkennen. Aber dann hat er doch geblinzelt und die Augen geöffnet. So sind wir zu dem außergewöhnlichen Schnappschuss gekommen. Viele Grüße Familie Zieger
Link zu einigen Bilder vom Ostermontagspaziergang 2019 mit Siegfried Walter
Bildeinreichung vom Saaleradweg R1 – am gegenüberliegenden Ufer:


Entdeckt am Saaleradweg R1 mit freundlichem Umwelt-Hinweis:
In einem Bernburger Heimatheft beschrieb Franz Stieler 1954 den schönen Wanderweg im unteren Saalegebiet. Hier gibt es heute noch, am Saaleradweg R1, den kleinen Rastplatz am reizvollen Auenweg von Bernburg nach Gröna, der im Volksmund als „Amtmannsruh“ bekannt ist. Dabei war aber keine Rede von einer Respektperson, sondern von einem einfachen Menschen aus Gröna, der sich viel um die Bank kümmerte, die Bank im Herbst wegholte und im Frühjahr wieder hinbrachte. Scherzhafterweise wurde er „Amtmann“ genannt, dadurch ist „Amtmannsruh“ entstanden. Beim Osterspaziergang lud diese Bank wieder zur Rast ein. Am abgestellten Fahrrad kann sich hier über Saaleverlauf informieren und gleichzeitig wird der Wanderer darauf hingewiesen, wie man sauber seinen Unrat entsorgt. Danke dem fleißigenen neuen Amtmann. – Joachim Hennecke
Unser Bernburger Saaleaue ist im Wandel. Mit der Asphaltierung der Radwege auf beiden Seiten der Saale im Bereich Bernburg ist ein sehr belebter Freizeitkorridor für Wanderer, Jogger und Radfahrer von Reimanns zur Grönauer Fußgänger Brücke bis zum Saalplatz und umgekehrt entstanden. Mit dem Bootsverleih Funda haben nun auch alle, die nicht in einem der Vereine aktiv sind Zugang zum Bootsfahren auf der Bernburger Saale. Pläne für Hausboote an der Saale werden diskutiert. Dieses Jahr soll der Biergarten am Tiergarten aktiver werden.
Im Vergleich zum letzten Jahr hat es wieder lokale Baumfällungen gegeben, die aber in der Presse als notwendige Pflegemaßnahme erläutert wurden. Die Aufforstungen nach den größeren Holzfällungen am Altarm erscheinen vital. Die Stadt Bernburg hat Ersatzbaumpflanzungen am Anleger mit vorbildlichen Wassersäcken erstellt. Der Wasserdurchlass zum Altarm wurde neu gebaut. Leider hat es die Kreisverwaltungen nicht geschafft die zerstörten Informationstafeln zu erneuern.
Von den Änderungen der Artenzusammensetzungen konnten wir dieses Jahr wieder die Nilgans auf der Wiese zu Aderstedt beobachten. Spuren von Waschbären und Bibern hatten wir am Ostermontag 2020 nicht vor der Kamera.
Unser Auwald ist nach zwei extrem trockenen Sommern in einen zusätzlichen Stress gekommen, der den Änderungen des Waldaufbaues als Folge des Klimawandels einen deutlich sichtbaren Schub gegeben hat. Hier daher ein Link zu einem Beitrag von Herrn Adam von der Bernburger Redaktion der Mitteldeutschen Zeitung aus dem letzten Herbst zu einem Termin mit dem Revierförster Herrn Schattenberg für den Auwald im Bereich Nienburg:
Hintergrundbeiträge zum Wandel des Auwaldes an der Saale
07.04.20, MZ-Online: Von Susanne Schlaikier:
„Verkehrssicherungspflicht“: Darum wurde viele Pappeln im Stadtwald gefällt
03.03.20, MZ-Online von Torsten Adam:
Für den heimischen Artenschutz: Ringeln soll giftige Robinien töten
(hier aus den Bereich Nienburg) 10.10.19 MZ-Online von Torsten Adam:
Lieber Joachim Hennecke, herzlichen Dank für Deinen Beitrag zu dem tollem Fahrrad und der Erläuterung von Amtsmanruh!
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Hallo Herr Walter, leider bin ich erst am Dienstag zu meinem Spaziergang gekommen, möchte Ihnen jedoch mein Foto mit den Schwänen auf dem toten Saalearm zu senden.
Ich find trotz Trockenheit schon ein üppiges Wachstum in den Auen. Was mir jedoch auffällt ist, das es sehr wenig Vögel gibt! Oder?
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Hallo Herr Müller,
die Anzahl und Artenvielfalt der Brutvögel ist abhängig vom Nistplatz- und Nahrungsangebot. Letzteres wiederum ist im Zusammenhang mit Witterung und dem Vegetationsfortschritt zu sehen. Die Vögel haben oft schon die Brutreviere besetzt, finden aber zu wenig Nahrungstiere. Auf staubtrockenem und von den forstwirtschaftlichen Eingriffen verfestigten Böden sind Regenwürmer kaum zu erbeuten.
Und auch der verbliebene Baumbestand leidet unter den damit einhergehenden gestörten Wasserhaushalt.
Und Insekten als Nahrungstiere der sogenannten Weichfresser werden sowohl quantitativ als auch qualitativ (Artenspektrum) immer rarer.
Hinzu kommt eine ungezügelte Vermehrung der Prädatoren (Fressfeinde). Beispielhaft sei hier der Waschbär erwähnt.
Die Klimaerwärmung spielt auch eine Rolle. Die Langstreckenzieher wie z.B. der Trauerschnäpper kommen erst bei uns an, wenn aus den Insektenlarven (Raupen), mit denen sie die Jungen aufziehen, bereits Fluginsekten geworden sind. Und ja, der Eindruck ist richtig, unser Auwald ist krank, sehr krank sogar!
Die Wert gebende Gehölzart Eiche, wurde insbesondere auch im Aderstedter Revier massiv entnommen und alle von ihr abhängigen Vogelarten wie z.B. Grünspecht und Mittelspecht verschwanden.
Die Bestände von einst habe ich nach der Wende für die Landschafts-, Flächennutzungs- und für Pflege- und Entwicklungspläne (PEP) selbst inventarisiert, sodass mir Vergleiche möglich sind.
Siegfried Walter
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